Geschichte

Die Geschichte des Dorfes Mettenberg (von Josef Erath)

Über die Gründung des Dorfes ist nichts bekannt. Vermutlich erfolgte sie im 9./10. Jahrhundert, ausgehend von Warthausen, als die Höhen über dem Rißtal besiedelt wurden.
Mettenberg gehörte zur Herrschaft Warthausen bis zum Jahr 1819, als es selbständige Gemeinde im Königreich Württemberg wurde.

1258 wird Mettenberg erstmals urkundlich erwähnt, als der Spitalmeister von Biberach einen Wald „apud Metenberc“ (bei Mettenberg) kaufte (Urkunde des Spitals vom 30.08.1258).
Der zu Mettenberg behörende Teilort Hochstetterhof wird 1299 erwähnt. Das Hofgut Königshofen wurde 1830 als Meiereigut gegründet.

1282 werden in einem Vertrag ein Ortsadeliger Egolof de Metenberc und seine Frau Adelheid genannt.

1331 wurde die Herrschaft Warthausen von den Habsburgern erworben. Damit gehörte auch Mettenberg zu Vorderösterreich bis zum Jahr 1806.

1353 werden in Mettenberg 20 Haushaltungen (ca. 120 Personen) gezählt. 1699 hatte das Dorf 142 Einwohner, 1837 waren es 25 Haushaltungen (ca. 180 Einwohner). Heute hat Mettenberg 1194 Einwohner.

Die Bevölkerung lebte fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Handwerker werden erst im 18. Jahrhundert erwähnt: Weber, Schuhmacher, ein Huckler (Krämer).

Im 30jährigen Krieg hat Mettenberg viel gelitten. Durch Pest, Hungersnot und Überfälle wurde die Bevölkerung stark dezimiert. Nach dem Krieg kamen Siedler aus Norddeutschland, Tirol, Bayern, Lothringen und Salzburg nach Mettenberg.

In den Franzosenkriegen 1796 – 1812 wurde das Dorf wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Zwei Schlachten bei Biberach 1796 und 1800 mit Einquartierungen, Plünderungen und Brandschatzung hinterließen ihre Spuren. Drei Höfe wurden niedergebrannt.

Seit 1806 gehörte die Herrschaft Warthausen zum Königreich Württemberg.

Im Russlandfeldzug Napoleons 1812 sind 9 Mettenberger gefallen (Gedenktafel an der Kirche).

1819 wird Mettenberg durch königliches Edikt vom 27. September 1819 selbständige Gemeinde.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurden 8 Mettenberger eingezogen; sie kehrten alle wohlbehalten zurück.

Im Ersten Weltkrieg 1914/18 sind 13 Mettenberger gefallen, im Zweiten Weltkrieg 17.

Am 23.04.1945 erfolgte der Einmarsch französischer Truppen.

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hielt die moderne Technik Einzug in Mettenberg:
· 1680 Anschaffung einer Saugfeuerspritze
· 1900 Einrichtung einer Telegrafenhilfsstelle und Anschaffung von 3 Spucknäpfen für das Rathaus und das Armenhaus
· 1913/14 Bau der Wasserleitung
· 1914 Anschluss an das Stromnetz
· 1925 Straßenbeleuchtung
· 1936 erster Schlepper (1974 waren es schon 35)

Zwischen 1963 und 1973 entfaltete sich eine rege Bautätigkeit: Die Baugebiete Vordere Au, Weideler, Teichweg und Fohren wurden erschlossen. In den letzten Jahren kamen die Neubaugebiete Schnellbäumle, Winkel und Klotzholzäcker hinzu.

Ab den 60er Jahren erfolgt ein starker Strukturwandel in der Landwirtschaft. Dadurch verlor Mettenberg sein Gepräge als Bauerndorf, aber nicht ganz.
Heute gibt es in Mettenberg noch 10 landwirtschaftliche Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe.

1975 wurde Mettenberg im Rahmen der Gemeindereform in die Stadt Biberach eingemeindet. Damit endete die Selbständigkeit der Gemeinde.

Eingliederungsvereinbarung_Mettenberg

1966 folgte der Neubau der Mettenberger Grundschule
Im ausgehende 20. und beginnende 21. Jh wurden mit Schnellbäumle, Winkel und Klotzholzäcker weitere Neubaugebiete erschlossen. Damit hat sich die Einwohnerzahl in den vergangenen 50 Jahren fast vervierfacht.

2005
bezog der Kindergarten ein neues Gebäude zwischen der Laupertshauser Straße und dem Baugebiet Klotzholzäcker.

2008
fand die 750 Jahrfeiert statt.

2017
wird die neue Turn- und Festhalle eingeweiht.

2020
Wegen einer Virus Pandemie wird ab März nahezu weltweit das öffentliche Leben herunter gefahren.  In Mettenberg finden keinerlei Veranstaltungen mehr statt.


wappen-mettenberg

METTENBERGER ORTSWAPPEN
Die goldenen Lilienstäbe in schwarzem Feld sind das Wappen der Herren von Warthausen. Damit soll an die einstige Zugehörigkeit des Ortes zur Herrschaft Warthausen erinnert werden. Das rote Kreuz in silbernem Feld ist das Wappen der Stadt Freiburg. Es soll die einstigen Beziehungen der Pfarrei Mettenberg zur Universität
Freiburg, der die Kirche inkorporiert war, andeuten.
Beschreibung des Wappens durch die Archivdirektion Stuttgart vom 24.7.1961