Wetterläuten
Auch heute gibt es in Mettenberg immer noch einen Mesner. Dieser ist bis heute u.a. für das Läuten der Kirchenglocken zuständig. Früher wurde jedoch nicht nur zu kirchlichen Anlässen geläutet. Der Mesner musste, wenn ein gefährlich aussehendes Gewitter aufzog, das besonders geweihte Wetterglöckle läuten. Dieser Glocke schrieb man die Kraft zu, Gewitter zu vertreiben. Außerdem wurden so die Bauern auf den Feldern vorgewarnt, dass schlechtes Wetter aufzog.
Die Bäuerinnen, die sich meist auf dem Hof ihrer Arbeit nachgingen, warfen bei drohendem Gewitter eine Handvoll Salz in den Garten und zündeten den geweihten Wachsstock an. Wachsstock und Salz wurden am Agathatag (5. Februar) geweiht. Sankt Agatha gilt seit alters her als Patronin gegen Feuersbrunst und Gewitter.
Wie das Wetterglöckle nach Mettenberg kam
Die alten Leute in Mettenberg erzählten, dass das Wetterglöckle und die Anna Selbdritt aus der Mettenberger Kirche früher in einer Kapelle auf dem Hochstetterhof gewesen seien. Eines Tages habe man beide, das Glöcklein und die Mutter Anna, in die Kirche nach Mettenberg geholt. Am folgenden Tag war beides verschwunden und wurde nach langem Suchen in der Hochstetterkapelle wieder gefunden. So ging es mehrere Tage. Erst als man Glöcklein und Anna Selbdritt mit „Kreuz und Fahnen” abholte, seien sie in der Mettenberger Kirche geblieben. Seither hängt das Wetterglöckle im Mettenberger Kirchturm und hat durch sein Geläute das Dorf schon vor vielen Gewittern bewahrt.